Peter Lehmann

»Humanistisch orientierte Hilfen bei Psychosen statt Schwächung der Lebenskraft durch Neuroleptika«
60 Minuten Powerpoint-Präsentation mit anschließender 30-minütiger Diskussion.

Abstract:     Fortsetzung   (des Textes unter "Referenten")

Die Lebenserwartung von Menschen mit ernsten psychiatrischen Diagnosen (Schizophrenie, Depression, Bipolarität und Persönlichkeitsstörungen) ist im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung um durchschnittlich 20 bis 30 Jahre herabgesetzt. Man kann dies auf die toxische Wirkung der modernen Psychopharmaka zurückführen oder, wie es die Pharmaindustrie und von ihr bezahlte Psychiater bevorzugen, auf die prekären Lebensverhältnisse psychiatrischer Patientinnen und Patienten und deren ungesunde Ernährung und Lebensweise. Gerade wer jedoch von vornherein so vulnerabel ist, sollte nicht einer zusätzlichen Belastung mit risikobehafteten Psychopharmaka ausgesetzt werden.

Erprobte Alternativen
zur biologischen Psychiatrie gibt es weltweit, angefangen von individuellen Krisenbewältigungsstrategien über organisierte Selbsthilfe über humanistisch orientierte professionelle Unterstützung bis hin zu Strategien zur Durchsetzung von Alternativen und menschlicher Behandlung (Soteria, USA / Krisenherberge, USA / Seher, Indien / Offener Dialog, Finnland / Betroffenenkontrollierte Forschung / Vorausverfügungen etc.). Die politischen Machtverhältnisse und der Einfluss der Pharmafirmen verhindern deren Realisierung hierzulande. Das Interesse ist gering, ein entstehendes System der kompetenten Begleitung von Menschen zu unterstützen, die die verordneten Psychopharmaka wieder absetzen wollen. Betroffene und unterstützende psychosozial Tätige (dissidente Psychiater, Psychotherapeuten, Heilpraktiker, Mediziner, Sozialarbeiter und andere Professionelle) müssen sich deshalb mühsam im alternativmedizinischen Bereich die dort vielfältig vorhandenen Informationen suchen, wie sie die Psychopharmaka risikovermindernd absetzen können.

Über Peter Lehmann

Dipl.-Pädagoge, Dr.h.c. (Aristoteles-Universität Thessaloniki), heute Autor und Verleger in Berlin. Bis 2010 langjähriges Vorstandsmitglied im Europäischen Netzwerk von Psychiatriebetroffenen.

Mehr unter  www.peter-lehmann.de

Bücher zum Thema

Peter Lehmann: »Der chemische Knebel – Warum Psychiater Neuroleptika verabreichen«, 1986; 6. Aufl. 2010 [Information zum Buch siehe www.antipsychiatrieverlag.de/verlag/titel1/knebel

Kerstin Kempker / Peter Lehmann (Hg.): »Statt Psychiatrie«, 1993 [Information zum Buch siehe
http://www.antipsychiatrieverlag.de/verlag/titel1/sp-1993.html
Peter Lehmann: »Schöne neue Psychiatrie, Band 1: »Wie Chemie und Strom auf Geist und Psyche wirken«, Band 2: »Wie Psychopharmaka den Körper verändern«, 1996; bearbeitete E-Book-Neuausgabe 2017 [Informationen zu beiden Bänden siehe
www.antipsychiatrieverlag.de/verlag/titel1/snp.html

Peter Lehmann (Hg.): »Psychopharmaka absetzen – Erfolgreiches Absetzen von Neuroleptika, Antidepressiva, Phasenprophylaktika, Ritalin und Tranquilizern«, 1998; 4. Aufl. 2013 [Information zum Buch siehe
www.peter-lehmann-publishing.com/neue.htm]

Peter Lehmann / Peter Stastny: »Statt Psychiatrie 2«, 2007 [Information zum Buch siehe
www.antipsychiatrieverlag.de/verlag/titel1/sp.htm]

Peter Lehmann / Volkmar Aderhold / Marc Rufer / Josef Zehentbauer: »Neue Antidepressiva, atypische Neuroleptika – Risiken, Placebo-Effekte, Niedrigdosierung und Alternativen. Mit einem Exkurs zur Wiederkehr des Elektroschocks«, 2017 [Information zum Buch siehe
www.peter-lehmann-publishing.com/neue.htm] .

zurück